2008/11/08

2008.11.08: Tag 16 - Von Las Cruces nach Roswell

Mit Blick auf den Swimmingpool begann der Tag. Durch die Stadt kurz auf die I-25 und dann auf den Hwy 70 ostwaerts ueber die Berge in Richtung White Sands. Es geht wieder bis auf etwa 2.400 Meter hinauf, um dann in das Tolarosa-Becken hinabzufahren. Dabei sehen wir rechterhand eine noch aktive Raketen-Teststation mit Museum der US-Army. Da muessen wir (d.h. ich) natuerlich hin. Nach kurzer Fahrt sind die ersten Hinweisschilder, die auf die Gefahren in der Umgebung (Sprengmittel, Giftstoffe usw.) hinweisen, zu sehen. Vor der schwerbewachten Einfahrt drehen wir allerdings wieder um. Pass-Kontrolle, Autokontrolle und Gepaeckskontrolle und Besucherformularausfuellen wollen wir uns aus zeitlichen Gruenden ersparen. Die ausgestellten Raketen haben wir ja schon an anderen Orten gesehen. Wie wir etwas spaeter im White Sands Nationalpark erfahren, wird hier 1 bis 2 mal die Woche das ganze Tal abgesperrt um Raketentests durchzufuehren. Also zurueck auf den Highway und einige Meilen bis zum White Sands N.P. gefahren. Hier sind wir vor etwa 6 Jahren schon mal gewesen, allerdings bei sehr bedecktem Himmel, bei dem der Sand eher grau wirkte. Diesmal jedoch lachte die Sonne vom Himmel und ohne guter Sonnenbrille geht hier gar nichts. Die Besucherstrasse fuehrt etwa 13 Kilometer weit in das riesige 270 km2 grosse Duenengebiet. Es entstand vor etwa 250 Millionen Jahren durch eine Gibsablagerung am damaligen Meeresboden. Als sich vor 25 Millionen Jahren die Rockey Mountains bildeten, brach der Plateau-Boden durch, und es bildete sich das Talarosa-Becken ohne einen Abfluss fuer das Wasser. Der hier andauern wehende Wind lies im Laufe der vielen Jahre aus dem Gipsberg eine viele Kilometer lange Duenenlandsdchaft entstehen. Am tiefsten Punkt des Beckenbodens entstand ein kleiner See, der bei laengerer Trockenperiode bis auf einen kleinen Rest austrocknet. Weiter geht die Fahrt nach Alamogordo (ein Zentrum des US-Atombombenbaues und Atombombentestgebiet), wo wir wieder bei einem Ersatzteilspezialisten fuer VW vorbeischauen und einige alte VW-Kaefer (in den USA Beattles genannt) fotografierten. Ein paar Worte mit dem Ladenbesitzer gesprochen, er hat sich in den Jahren dazwischen gar nicht merklich veraendert, sprich gealtert, anscheindend haelt die trockene Wuestenluft jung. Er werkelt immer noch mit seinem Uralt-Mikro-Fisch Teilesuchgeraet aus den 70-iger Jahren herum. E-Mail hat er immer noch nicht. Es geht anscheinend auch so. Nach weiteren drei Stunden Fahrt auf dem Hwy 70 ueber Berge, Apachen-Indianer-Reservat, und auf dem New Mexico Hochplateu kommen wir am Nachmittag in Roswell an. Der erste Weg fuehrt uns direkt zum weltbekannten UFO-Museum. Hier ist sozusagen die inoffizielle Dokumentationsstelle von den ersten UFO-Sichtungen nordwestlich der Stadt in der Gegend von Corona. Die ganzen Vorfaelle zu diesem Ereignis und weiteren Sichtungen bis in die Gegenwart hin sind ja hoechst dubios oder auch nicht. Die Personen der damaligen Ereignisse wurden anscheinend von den Militaer- und Regierungsbehoerden zum Stillschweigen verpflichtet, erhielten angeblich sogar Schweigegeld. Nichts Genaues weiss man nicht. Deshalb gibt es darueber genug Geschichten und Spekulationen. Von dem im Juni 1947 abgestuerzten UFO und von dem daraus geborgenen Ausserirdischen (Alien), einem vierfingerigem Wesen mit der bekannten Kopfform ohne Ohren und den eigenartigen Augen, fehlt jede Spur. Es ist sicher eines der Top-Geheimnisse, ob dieser und die anderen Vorfaelle von UFO-Sichtungen der Wirklichkeit entsprechen, und was die Behoerden wissen und was sie verheimlichen. Ich habe die beiden Angestellten im Sourveniershop gefragt ob sie schon mal ein UFO gesehen haben, die eine antwortete mit JA, der andere mit NEIN und meinte gleichzeitig seine Kollegin haette damals wahrscheinlich ein paar Drogen genommen.
Das Fazit der ganzen Geschichte: Alles liegt im Bereich des Moeglichen, selbst der im Museum zu Besuch gewesens Astronaut Armstong und andere Austronauten halten dies fuer gegeben, sie wurden aber in ihrer aktiven Zeit als Astronauten zur Verschwiegenheit verpflichtet. Immerhin hat es die Menschheit ja selber bis auf den Mond geschafft, und Sonden bis weit in das Universum geschickt. Da liegt es ja auf der Hand, dass andere intelligente Wesen unseren Planeten im Visier hatten oder noch immer haben. Aber solange hier keiner landet, aussteigt und sich vorstellt wer er ist und wo er herkommt, falls dies dann friedlich abgeht, wird es immer wieder neue Stories und Sichtungen geben die nicht zu 100 Prozent belegbar sind. Aber zu sagen, es gibt keine anderen Wesen, das kann man auch nicht.
Auf die weitere Frage wann das naechste UFO kommt war die Antwort: vielleicht morgen, naechste Woche, naechsten Monat, naechstes oder uebernachstes Jahr, irgendwann oder vielleicht auch niemals.
Damit ist fuer uns vorerst das Thema UFO erledigt, der Magen knurrt, und nach dem Zimmerbezug im Ramada fuehrt uns die letzte Fahrt des Tages wieder um zum China-Buffet.




Heute ist ein schoener Tag, die Sonne lacht uns wieder entgegen.


Die US-Army weist hier auf ihre Missle-Ranch (Raketentestgelaende) hin, dies sich im Tolarosa-Becken befindet.


Diese Strasse fuehrt in den White Sands Nationalpark, ab hier sieht es wie bei uns daheim im Winter aus.


Monika erklimmt gerade eine Duene aus dem Gips-Sand.



Fotografisch ein Highlight unserer Reise.



Da sieht man keinen Unterschied zu Schnee.


Ein Symbolfoto: Die Zeit verrinnt wie der Sand zwischen den Fingern.....




Da haben wir uns geoutet, verewigt wo wir herkommen, zumindesten bis der naechste Wind wieder alles wegblaest.



Jetzt habe ich gleich zwei Gipsfuesse, zumindestens von der harmlosen Art, Gips an Haenden und Fuessen habe ich ja schon genug gehabt, den kann man wenigsten wieder locker abschuetteln.



Einen harten Ueberlebenskampf fuehrten die wenigen Planzen und Tiere, aber sie koennen sich behaupten und dementsprechend anpassen.



Genauso weiß wie wie die Duenen auf diesem Foto, so ruhig ist es, man hoert das eigene Blut in den Ohren rauschen.


Ausgenommen die Kids funktioneren die Duenen zur SUPER-SAND-SPIEL-KISTE um.



Hier der fast ausgedrockente See am Talboden.



Und hier die tiefste Stelle, in der Mitte der Makierungsstab. Da ist kein Leben drinn, nur Gips und Salz.



Kurz darauf der VW-Teilehaendler mit dem neuesten Kaefer-Erlenkoenig. Schaut nach absoluter Geheimsache aus.



Aber da stehen noch mehr von den neuen Modellen herum. Jetzt weiss ich wenigsten wo die ganzen alten VW-Kaefer hingekommen sind.



In den Apachen-Bergen sehen wir den ersten Bergkipfel mit einem Kreuz darauf.

Und schon sind wir in Roswell vor dem UFO-Museum. Rechts vorne unser UFO mit dem wir seit San Diego unterwegs sind.


Hier ein Alien, direkt von Roswell, 60 Jahre nach seinem Crash, schaut ja noch ganz gut aus.


Die nachgestellte Szene der Untersuchung des Ausserirdischen durch das US-Militaer.


So soll der Ausserierdische nach den inoffiziellen Bescheibungen der damals dabeigewesenen Personen ausgesehen haben. Kindsgross, ohnen Ohren und mit vier Fingern.



Bei Sunset sind wir auf Motel-Suche gegangen, hier sind wir aber nicht eingekehrt, wir haben uns fuer das RAMADA entschieden.