2008/10/31

2008.10.31: Tag 08 - Abstecher nach Page zum Antelope-Canyon

Heute hat die R-66 mal eine Pause verdient. Wir fahren auf dem Hwy 89 Nord aus Flagstaff heraus uns stoppen nach einigen Meilen beim Sunset Vulcano. Das ist ein vor 600 Jahr zuletzt aktiv gewesener Vulkan. Die Besichtigung ersparen wir uns aber, weil man nur auf dem tiefergelegenen Lavafeld herumspazieren kann. Der Krater selber ist aus Sicherheitsgründen leider nicht begehbar. Also wieder rauf auf den Highway und nach 2 Stunden Fahrt durch Navajo-Nation (Indianerreservat) und immer entlang den Echo-Cliffs (einer Bergkette aus rotem Sandstein) erreichen wir die 1957 im Zuge des Glen-Damm Baues die Stadt Page. Im Antelope-Canyon angekommen können wir gleich mit der nächsten Besuchertour mitfahren. Ein echtes Off-Road Abenteuer. Die 3,5 Meilen lange Zufahrt zum Eingang des Upper-Canyons auf der Sandpiste ist nichts für schwache Nerven. Dafür ist der Canyon ungefährlich zu begehen. Die Farbenspiele sind wunderschön, fotografieren nicht sehr einfach. Ein Stativ wäre von Vorteil, aber mit der an die Wand gedrückten und so stabilisierten Kamera funktioniert es ganz gut. Die beste Jahreszeit wäre dafür Juni und Juli, weil da die Sonne direkt über dem Canyon steht.
Nach einer Stunde fahren wir wieder mit der Offroad-Karre zurück. Einige hundert Meter weiter gibt es dann noch den Lower-Canyon. Der ist zwar nicht so mächtig wie sein Namensvetter, aber irgendwie fast interessanter.
Der Eingang ist kaum zu finden, nur ein schmaler Spalt im Felsen, gerade dass man hineinkommt. Wie das die dicken Leute machen ist mir nicht ganz klar. Aber wer den Eingang schafft, der kann zumindest mitten drin nicht steckenbleiben. Bei diesem Canyon reicht aber das Licht bis zum Boden, das erleichtert das Knipsen wesentlich und die Anzahl der Motive ist schier unendlich. Nach einer guten Stunde haben wir den nur etwa 400 Meter langen Canyon geschafft, und wir begeben uns außerhalb wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Zur Stärkung kehren wir beim Chinesen ein, und anschließend fahren wir noch zum Glen-Damm, der den Colorado River aufstaut, und werfen noch einen Blick auf den Hafen des Lake Powel (Stausee) ehe wir wieder die Rückfahrt nach Flagstaff antreten. Die untergehende Sonne läßt die Echo-Cliff-Berge in einem noch intensiveren Rot wie auf der Hinfahrt erscheinen. In Flagstaff entscheiden wir uns wieder für das Super 8 Motel, da wissen wir wenigstens schon was funktioniert und was nicht. Nach dem Zimmerbezug muss ich leider feststellen, Internet geht nicht, liegt wahrscheinlich daran, dass heute HALLOWEEN ist. Dieses ist aber sowieso nicht so unsere Sache, da erholen wir uns lieber von der heutigen Tour.




Immer den gelben Linien nach, dann kommt man zum Ziel.

Nur noch durch die roten Berge.....

.... und schon ist man beim Antelope Canyon.


Auf einer Wüstenstraße geht mit einer "wüsten" Fahrt dem Canyon entgegen.



Hier ist der Eingang zum Upper Canyon, dem oberen Teilstück des zweigeteilten Canyons.


Die Farbenspiele sind grandios.


Licht in den Farben von Gelb bis Blau und Pink usw.


Teilweise fällt das Licht bis zum Boden des Canyon.


Hier ein Größenvergleich, ein freundlicher Japaner hat uns da fotografiert.


Hier zeigt mein Schatten den Einstieg in den Lower Canyon. Nix fuer dicke Leute. Wer da nicht heinkommt, der kann wenigsten drinnen nicht mehr steckenbleiben.



Die Farben sind hier noch etwas intensiver. das Tageslicht dringt bis an den Boden vor.


Rechts unten steht ein Fotografenkollege, da sieht man die Dimensionen.


Von Wind und vor allen Wasser geformt und in den unglaublichsten Pastellfarben.


Nach einer Stunde haben wir den Canyon hinter uns gelassen. War ein tolles Erlebnis.



Am Golfplatz von Page sieht man was man mit Wasser in einer Wueste machen kann.

Die Bruecke ueber den Colorado-River bei Page. Dahinter ist der riesige Glen-Dam.


Nach dem Damm ist der Colorado-River nur ein kleines Bacherl, er hat aber in millionen von Jahren das Weltwunder Grand Canyon geschaffen.


Hinter dem Damm ist auf dem riesigen Stausee ein El Dorado fuer die Bootsbesitzer aus halb Amerika.


Nach einem wunderschoenen Tag geht es am Highway mit Tempo 75 Meilen wieder zurueck nach Flagstaff. Der Abstecher nach Page hat sich ausgezahlt.

2008/10/30

2008.10.30: Tag 07 - Von Holbrook nach Flagstaff

Der Tag begann mit einem guten Frühstück im Best Western, und einer Stadtbesichtigung. Die Mainstreet hinunter, eine Seitenstraße auf und ab und dabei einige kuriose Dinge entdeckt. Einen Käfer als Ein-Sitzer und Roadster umgebaut. Dinos die am Gehsteig auf Touristen lauern und einen Santa Fe Güterzug der mit nicht weniger Lärm als ein Düsen-Jet 99 Wagons in Bewegung bringt.
Doch dies ändert sich schlagartig wenn man die Stadt verlässt und durch die Prärie zum Petrified Forest fährt. Hier liegen jede Menge von versteinerten Baumstämmen herum, die nach 250 Millionen Jahren wieder durch Erosion ans Tageslicht gekommen sind. Toll diese Zeugen der Erdgeschichte, und die Umgebung steigert die Eindrücke nochmals. Nach 25 Meilen kommen wir direkt in die unglaubliche Painted Desert. Die "Gemalte Wüste" ist ein einziges Farbenspiel und man möcht da jeden Hügel und jede Schlucht fotografieren, was aber gar nicht möglich ist. Noch einen kleinen Stein als Souvenier gekauft (so einen mitnehmen und von der Park-Controll erwischt werden kostet 325 Dollar Strafe), und dann ab zum Meteor Crater kurz vor Flagstaff. Auf dem Weg dahin bekommen wir den ersten Regen seit Reisebeginn ab, dafür aber auch einen wunderschönen doppelten Regenbogen. Der Krater selber ist auch nicht ohne, er hat einen Durchmesser von etwa 900 Metern, ist ungefähr 200 Meter tief, und wurde von einen 50 Meter grossen Eisen-Meteor vor 50 Tausend Jahren geschaffen. Innerhalb 10 Sekunden wurden 175 Millionen Kubikmeter Felsen und Gestein zu diesem Krater geformt. Entdeckt wurde er erst während des Eisenbahnbaues vor gut 100 Jahren. Auf der Fahrt nach Flagstaff bekamen wir noch einen mit Wolken und Regen kombinierten Sonnenuntergang zu sehen.



Der Wasserturm von Holbrook im Morgenlicht.


Der wahrscheinlichst schmalste Käfer der Welt......

.... und hier begutachtet Monika den Strech-Käfer vom "Volkswagenwerks" in Holbrook!



Dinos sieht man hier überall, schliesslich waren sie ja hier einmal zuhause!



Einfahrt zum Petrified Forest National Park bei Holbrook/Az.



Der erste versteinerte Baum den wir zu sehen bekommen.



Es liegen jede Menge davon herum.


Es gibt sie in allen Größen, man darf aber nicht mal einen Mini-Stein aus dem Park mitnehmen.
Es wird streng kontrolliert, und die Strafen sind saftig.

Nach millionen von Jahren werden die Baumstämme von der Erosion freigelegt.


Passt zu den alten Bäumen, ein Rolls Rolls Baujahr 1919.


.. und noch ein zweiter Baujahr 1921, so mag es vor 80 Jahren auf der R-66 ausgehen haben, allerdings nur mit Ford-T Autos.


Neben den versteinerten Baumstämmen sind auch andere Ablagerungen sehenswert.


Als Fotograf bekommt man hier den Finger kaum vom Auslöser!


An einem Aussichtspunkt kann man sogar 800 Jahre alte Steinmalereien der Indianer sehen!



Hier der erste Blick auf die Painted Desert (Gemalte Wüste) - ein Farbenspiel sondergleichen!



Rosa, Gelb, Grün und Weiss in allen Kombinationen - es ist zum Ausflippen!

Es schaut in den Bildbänden schon überwältigend aus, aber es ist unbeschreiblich wenn man davor steht!


... und noch ein Bild, dann müssen wir uns von diesem Naturschauspiel verabschieden.



Nach kurzer Fahrt auf der I-40 (R-66 gibt es hier keine, erst wieder kurz vor Flagstaff) kommen wir nach Winslow/Arizona. Es ist eine total staubige Westernstadt, mit zwei als Einbahnen geführte Main-Streets und einem schönen Mini-Zentrum. Die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Ecke 2.Mainstreet und Kinsley Avenue. Die Rock-Band "The Eagles" besangen 1972 in ihrem Hit "Take It Easy" mit der Textzeile "Standin´on a Corner in Winslow Arizona" diesen seither von unzähligen Touristen besucht Platz und lassen sich mit dem eisernen Gittarrenspieler fotografieren. Wir natürlich auch. Im Sourvenier-Shop erfuhren wir dass sehr viele Biker mit ihren Harleys (auch aus Österreich!! - Ich glaube da war unser DC-3 Club Präsident Eeagle-Fan Gottfried Darringer gemeint) hierherkommen und gerne Souveniere einkaufen). Eh klar, ich fand natürlich aus was, eine R-66 Kravatte und meinen noch ausständigen R-66 Pin von Missouri - eeeendlich!)


Ohne diesem Foto kommt man hier nicht weg!


Nicht schlecht dieser Regenbogen!


Das ist der Metor Krater kurz vor Flagstaff, ein ordentliches Loch in der Erde!

Und so sieht er aus der Nähe aus, selbst mit dem 18 Millimeter Weitwinkel kaum zu fotografieren. In der Mitte das Loch aus dem man noch Teile des 50 Meter grossen Meteoriten geborgen hat. Die NASA hat hier in den 60-iger Jahren für die Mondlandung geprobt.



Hier noch eine Apollo-Testkapsel.


t Mit diesem obligatorischen und wunderschönen Sonnenuntergang nähern wir uns unsererem Tagesetappenzeil in Flagstaff/Arizona.


2008/10/29

2008.10.29: Tag 06 - Von Albuquerque nach Holbrook/Arizona

Der heutige Tag beginnt wieder mit Sonnenschein und das bleibt auch den ganzen Tag so.
Wiederum geht es westwärts auf den alten Teilstrecken der R66. Allerdings müssen wir immer wieder auf die I-40 ausweichen, da die Uralt-R-66 teileweise von der neuen Interstate überbaut wurde, oder durch Indianerreservate führt, die nicht zugänglich sind.
Wir passieren viele kleiner Städte und solche die schon mal bessere Zeiten erlebt haben. Zu sehen gibt es allerding eine ganze Menge. Wir fahren durch tolle Schluchten, weite Ebenen und riesige Lavafelder die vor 2500 Jahren entstanden sind. Beim Tanken haben auch wieder eine neue Version erlebt, dass man nämlich an der Zapfsäule vorher im Shop bezahlen muss, und dann tankt. Wäre interessant zu wissen, was man macht wenn man zu viel Sprit bezahlt hat, und der Tank übergeht.
Am Nachmittag erreichen wir dann Gallup, eine schöne alte Westernstadt und einem niedlichen Flughafen mit einem US-Air Force Jet vor dem Abfertigungsgebäude. Kurz darauf kommen wir nach Arizona. Hier düsen wir noch auf dem bislang staubigste Streckenabschnitt der R-66 mit einer riesigen Staubfahne einige Meilen dahin. Bei Sonnenuntergang erreichen wir dann Holbrook in Arizona. Wir entscheiden uns für das Best Western. Wir nicht nur ein riesiges Zimmer mit einer sehr guten Ausstattung, es wird auch sogar ein Abendessen (hatten wir noch nirgends) und ein reichliches Frühstück angeboten. Beim Abendessen werden wir von Rebecca, einer indianischen Köchin betreut, die sich rührend um uns kümmert und uns italienische Speisen zubereitet hat (die Spagetti waren zwar nur 5 cm lang, geschmeckt hat es trotzdem).





Guten Morgen - wir lassen uns von der Sonne wecken,.

Die ersten Meilen gehte es auf der I-40 West dahin, vor und das riesige R-66-Casino.

Neben der I-40 ist Indianerland - betreten verboten!


Runter von der I-40, rauf auf die R-66 und schon sind wir wieder in einer tollen Landschaft.



Sogar am Asphalt wird auf die R-66 hingewiesen.




Denen beiden ist offensichtlich etwas fad...


... und denen beiden auch.



In dieser Bruchbude schrieb einst Ernest Hemmingway seinen Klassiker "Der alte Mann und das Meer".


---- und nach dem Schreiben hat er in dieser Bar weitergesoffen!



Und wieder endlose Weiten im Westen.



In den Felsen fast nicht zu sehen, ein Kloster der Spanier!


Plötzlich wechselt die Landschaft, riesige Lavafelder ziehen sich dahin.


Vor 2.500 Jahren ausgebrochen, jetzt mit Gräsern und Bäumen bewachsen.



In jeder grösseren Ortschaft gibt es die Schrottplätze mit unzähligen alten Autos.



Und immer wieder endlose Güterzüge, hier gleich mit vier Lokomotiven.


Die Red Mountain begleiten uns über viele Meilen.


Der ganz Zug ist mit Panzer und Trucks der Armee beladen.


In Gallup ist endlich wieder mal ein Flieger zu sehen.


Atemberaubend wie sich der Fluß durch das Tal schlängelt.


Hier die alte Chief Yellowhorse Trading Post bei Lipton.


Ein paar Meilen weiter die neue Trading Post.



So ging es auf der R-66 in den 20-iger Jahren zu.


In Holbrook empfangen uns bereits die Dino-Saurier. Schaut ziemlich gefährlich aus.


Genau zum Sunset erreichen wir unser Tagesziel in Holbrook/Arizona.